Berufs­einstiegsschule Klasse 2

Zielsetzung
Ziel dieses Bildungsganges ist es, Schülerinnen und Schülern die Qualifikation zur Aufnahme einer Berufsausbildung zu vermitteln. Wer noch keinen Hauptschulabschluss hat, erwirbt diesen mit dem erfolgreichen Besuch der Berufseinstiegsschule Klasse 2.
Es sollen vorrangig die Basiskompetenzen in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch sowie soziale Kompetenzen gestärkt werden. Das zentrale Anliegen der Klasse ist die Förderung der Ausbildungsreife.

Eingangsvoraussetzungen
In die BES2 werden Schülerinnen und Schüler aufgenommen, die eine Abschlussklasse des Sekundarbereiches I einer allgemein bildenden Schule ohne Hauptschulabschluss verlassen haben.
Darüber hinaus können auch Schülerinnen und Schüler mit Hauptschul-abschluss aufgenommen werden, wenn

– aufgrund einer Schullaufbahnprognose im Rahmen des Aufnahme-
verfahrens nicht zu erwarten ist, dass sie das Ausbildungsziel einer
Berufsfachschule (BFS – verbindlich ab August 2009) erreichen werden
und
– sie in den Fächern Mahtematik, Deutsch und Englisch lediglich
durchschnittlich ausreichende Leistungen (Durchschnittsnote geringer
als 3,5) nachgewiesen haben.

Nach Beratung können auch Schülerinnen und Schüler aus der Berufseinstiegsschule Klasse 1 aufgenommen werden.

Ausbildungsdauer und -verlauf
Die Berufseinstiegsklasse wird innerhalb eines Schuljahres absolviert.
Der Wochenstundenplan sieht zurzeit folgendermaßen aus:

Deutsch/Kommunikation 4 Std.
Englisch/Kommunikation 2 Std.
Mathematik 4 Std.
Politik 1 Std.
Sport 2 Std.
Religion 1 Std.
Fachtheorie 4 Std.
Fachpraxis 15 Std.

Insgesamt werden 33 Wochenstunden Unterricht erteilt.

Zum Schuljahresbeginn werden an der BBS Lingen
Technik und Gestaltung folgende Schwerpunkte angeboten:

-Bautechnik / Metalltechnik
-Holztechnik / Körperpflege

Abschluss
Wer noch keinen Hauptschulabschluss hat, erwirbt diesen mit dem erfolgreichen Abschluss der BES (vgl. §28 BbS-VO).
Wird die BES nicht erfolgreich abgeschlossen, ist eine Wiederholung einmal möglich.
Eine Anrechnung des Besuches der BES auf eine Berufsausbildung erfolgt nicht!
Zeugnisse erhalten die Schüler/innen nach Ende des ersten Schulhalb-jahres und am Ende des Schuljahres.
Zertifikate über abgeleistete Qualifikationsbausteine (Fachpraxisinhalte) werden direkt nach erfolgreicher Durchführung ausgehändigt.

Anmeldung
Die meisten Anmeldungen erfolgen, nachdem der Beratungslehrer der BBS die entsprechenden allgemeinbildenden Schulen besucht und dort Beratungsgespräche durchgeführt hat. In der Regel erfolgen diese Gespräche im Frühjahr (zwischen Februar und April).

BES – Technik mit dem berufsbezogenen Lernbereich Bautechnik
Im Lernbereich Bautechnik werden theoretische und praktische Lerninhalte zu verschiedenen Bauberufen vermittelt. Dadurch erhalten die Schüler einen Einblick in die Vielzahl der beruflichen Tätigkeiten auf einer Baustelle.
Der berufsbezogene Unterricht wird in Form von Qualifizierungsbausteinendurchgeführt. Diese stellen einen inhaltlich und zeitlich begrenzten Lernbereich dar, in denen Inhalte vermittelt werden, die zu einem Ausbildungsberuf des Berufsfeldes Bautechnik gehören. Der zeitliche Umfang eines Qualifizierungsbausteines variiert zwischen 5 bis 9 Wochen. Im Schuljahr 2007/08 werden für den Lernbereich Bautechnik folgende Qualifizierungsbausteine durchgeführt:

Nr. Bezeichnung des Qualifizierungsbausteins Zugrunde liegender

Ausbildungsberuf

Qualifizierungsziel
1 Herstellen einer Bauwerksgründung Maurer Der Schüler trifft Maßnahmen für Einrichtung, Betrieb und Absicherung einer Baustelle. Er wendet dabei die Vorschriften des Arbeitsschutzes und der Unfallverhütung bei der Baustelleneinrichtung und der Handhabung von Werkzeugen, Baugeräten und Baumaschinen an. Der Schüler kennt und beherrscht die Messgeräte und Messverfahren zum Einmessen von Bauobjekten. Er erkennt die Funktion des Fundamentes zur Gewährleistung der Standfestigkeit des Gebäudes und kann Streifen- und Einzelfundamente für kleine Bauwerke herstellen.

 

2 Herstellen von Holzkonstruktionen Zimmerer Der Schüler handhabt Werkzeugen und Maschinen zur Holzbearbeitung. Er besitzt Kenntnisse über die Festigkeiten und Güteklassen von Bauhölzern sowie der Auswahl von Bauhölzern nach ihren Verwendungszweck.

Der Schüler stellt unter Berücksichtigung der Arbeitssicherheit und der Unfallverhütung einfache Holzkonstruktionen mittels zimmermannsmäßiger und ingenieursmäßiger Holzverbindungen her. Er beschreibt die Maßnahmen zum Schutz des Holzes gegen pflanzliche und tierische Holzschädlinge.

 

3 Herstellen von Mauerwerk aus klein- und mittelformatigen Mauersteinen Maurer Der Schüler richtet den Arbeitsplatz eines Maurers nach den Kriterien des ökonomischen Arbeitens ein. Er beachtet beim Aufbau von Arbeitsgerüsten und bei der Nutzung von Leitern die Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaften.

Die Herstellung eines Baukörpers aus einschaligem Mauerwerk plant der Schüler hinsichtlich Baustoffbedarf, Verbandslösungen und Ausführungsregeln. Für die Herstellung des Baukörpers notwendige Zeichnungen fertigt ernormgerecht in Grundriss und Ansicht an.

Der Schüler errichtet auf Grundlage seiner planerischen Entscheidungen und den angefertigten Ausführungszeichnungen einen Baukörper aus künstlichen Mauersteinen.

 

4 Herstellen eines Stahlbetonbauteils Beton- und Stahlbetonbauer

 

Der Schüler kann Schalungs- und Bewehrungsarbeiten für Stützen und Balken aus Stahlbeton fachgerecht ausführen. Bei der Verarbeitung von Frischbeton beachtet er die Arbeitsregeln zur Einbringung, Verdichtung und Nachbehandlung von Beton.

Er führt die Mengenberechung für Baustoffe gemäß der Betonrezeptur durch und hat Kenntnisse über das Zusammenwirken von Stahl und Beton.

5 Herstellen keramischer Beläge Fliesen-, Platten- und Mosaikleger

 

Der Schüler plant die Herstellung eines keramischen Belages auf vertikalen und horizontalen Flächen. Er beurteilt Untergründe und zieht daraus Schlussfolgerungen über Vorarbeiten, Verlegeverfahren und Verlegemörtel.

Der Schüler entwickelt gestalterische Lösungen bei der Auswahl von Verlegeverbänden und –muster für keramische Bekleidungen. Auf Grundlage der entworfenen Lösung verlegt er Boden- und Wandfliesen im Dickbettverfahren.

6 Pflastern einer Fläche mit künstlichen Steinen Straßenbauer

 

Der Schüler plant die Herstellung und Entwässerung einer Pflasterfläche aus Betonsteinen. Er berücksichtigt bei seiner Planung die Anforderungen an den konstruktiven Aufbau und die Gestaltung der Pflasterung. Für die Herstellung der Pflasterfläche berechnet der Schüler den Baustoffbedarf und beschreibt die Vorbereitung und Durchführung der Pflasterarbeiten.

Der Schüler fertigt den Verlegeplan und Vertikalschnitt einer gepflasterten Hauserschließung an.

Jeder Qualifizierungsbaustein wird durch Leistungsüberprüfungen bewertet. In der Fachtheorie erfolgt die Kenntnisprüfung durch Klassenarbeiten, im fachpraktischen Unterricht durch die Bewertung der angefertigten Übungsstücke. Zu jedem Qualifizierungsbaustein erhalten die Schüler ein Zertifikat. Wurde das Ziel des Qualifizierungsbausteins nicht erreicht, erhalten die Schüler eine Teilnahmebescheinigung. Aus der nachfolgenden Tabelle sind die Bewertungen für die Zertifikate über die Qualifizierungs-bausteine zu entnehmen sowie eine Umrechnung in schulische Noten.

Bewertung des Qualifizierungsbausteins Schulische Note
hat das Ziel mit gutem Erfolg erreicht sehr gut, gut
hat das Ziel mit Erfolg erreicht befriedigend, ausreichend
Teilnahmebescheinigung mangelhaft, ungenügend

 

Die folgenden Bilder zeigen Arbeiten aus dem Qualifikationsbaustein 6 „Herstellen einer Pflasterflläche“:

 

Zusatzinformationen:

Den Flyer bekommen Sie hier: Flyer Berufseinstiegsklasse

Nähere Informationen erteilt Herrn Jürgen Landwehr Tel.: 0591 – 71 00 2-0

Internet:

Diese Internetadresse bietet Ihnen eine Fülle an aktuellen Informationen zum Thema Berufsvorbereitungsjahr in Niedersachsen.