Die Berufseinstiegsschule Klasse 1 fördert bzw. vermittelt Schülerinnen und Schülern individuelle, fachliche und soziale Kompetenzen unter besonderer Berücksichtigung der Anforderungen einer beruflichen Tätigkeit und bereitet auf eine Berufsausbildung vor.

Jugendliche sollen eine Chance erhalten
– sich beruflich zu orientieren
– ihre Berufsreife zu erhöhen
– ihre Motivation für einen weiteren Schulbesuch zu steigern
– ihr Arbeits- und Sozialverhalten zu verbessern

Ziele dieser Klasse sind:
– Erlangen der Ausbildungsreife
– Integration in das Erwerbsleben

Nach dem Besuch des Berufsvorbereitungsjahres soll
– der Übergang in eine Berufseinstiegsschule Klasse 2 (BES-2)
– der Übergang in Maßnahmen der Agentur für Arbeit
– der Übergang in die betriebliche Ausbildung
– der Übergang in ein Arbeitsverhältnis
möglich sein.
(Quelle: Niedersächsisches Kultusministerium, Materialien Handlungskompetenz in der Berufseinstiegsschule)

Eingangsvoraussetzung
Die Berufseinstiegsschule wird in der Regel von Jugendlichen besucht, die aus der achten Klasse der Hauptschule oder aus einer Sonderschule ohne Abschluss entlassen wurden.

Ausbildungsdauer und -verlauf
Die Berufseinstiegsschule Klasse 1 wird innerhalb eines Schuljahres absolviert. Der Wochenstundenplan sieht zurzeit folgendermaßen aus:

– Deutsch 2 Std.
– Politik 2 Std.
– Sport 2 Std.
– Fachtheorie 8 Std.
– Fachpraxis 12 Std.
– Wahlpflichtkurs 4 Std.

Daraus ergibt sich eine tägliche Unterrichtszeit von 6 Stunden.

Derzeit bestehen an der BBS Lingen –Gewerbliche Fachrichtungen– drei Schwerpunke angeboten:

– Kombination Holz- / Metalltechnik (Schülerfirma)
– Kombination Bau- / Farb- u. Raumgestaltung
– Körperpflege

Die Fachpraxis ist das didaktische Zentrum. Die Fachtheorieinhalte müssen entsprechend auf die Praxisinhalte bezogen werden. Dadurch wird gewährleistet, dass die Schülerinnen und Schüler den Sinn der Verzahnung Praxis-Theorie erkennen. Wünschenswert ist das Eingliedern themenbezogener Inhalte aus anderen Fächern. Diesbezüglich wurde an der BBS Lingen im Jahre 2005 eine Schülerfirma gegründet.

Die Lerninhalte aller Fächer orientieren sich an den Lehrplänen des jeweiligen ersten Ausbildungsjahres und müssen didaktisch-methodisch der Zielgruppe angepasst werden. Dabei stehen die Motivationsförderung sowie der fachgerechte Umgang mit Werkzeug, Maschine und Material im Vordergrund.

Das Fach Sport und das Angebot von Wahlpflichtkursen (optionale Lernangebote) soll den Schüler/innen Raum zur Selbstbestätigung geben und Erfolgserlebnisse ermöglichen. Dies erfordert zum einen die Orientierung an den Interessen und Neigungen im Sportunterricht durch vielfältige Bewegungsangebote und zum anderen die Entwicklung von Interessen und Neigungen der Jugendlichen in den Wahlpflichtkursen, um über die Schulzeit hinaus zur Freizeitgestaltung zu motivieren.

Für die Klassengrößen in der Fachtheorie werden 12 bis 20 Schüler/innen und in für die Fachpraxis von 8 bis 12 Schüler/innen angestrebt, um besondere pädagogische Förderungen zu ermöglichen.

Mindestens viermal im Schuljahr sind die Schüler/innen durch die Lehrpersonen über den Leistungsstand zu informieren. Dies geschieht u. a. im Rahmen eines Beratungsgespräches. An diesem Beratungsgespräch nehmen alle in der Klasse unterrichtenden Lehrpersonen, Schulsozialpädagoginnen/pädagogen, Eltern, Schüler/innen und die verantwortlichen Personen der Agentur für Arbeit teil. Ziel des Gespräches ist es, den Schüler/innen rechtzeitig auf Stärken und Schwächen hinzuweisen, um ggf. Alternativen anbieten zu können. Diese Beratungsgespräche finden nach ca. vier Monaten Unterrichtzeit, jeweils Ende Dezember statt. Im zweiten Schulhalbjahr beginnen die Schüler/innen i.d.R. vier Wochen vor den Osterferien ein dreiwöchiges Betriebspraktikum. Dort sollen sie erste Erfahrungen in einem Berufsfeld (z.B. Metall, Holz etc.) sammeln, für das sie sich entschieden haben.

Abschluss
In der Berufseinstiegsschule Klasse 1 wird kein Abschluss vergeben.

Zeugnisse
Zeugnisse erhalten die Schüler/innen nach Ende des ersten Schulhalbjahres und am Ende des Schuljahres. Die Abschlussbeurteilung soll besonders die persönliche Entwicklung im zweiten Halbjahr berücksichtigen. An dieser Stelle wird auch entschieden, ob eine Schülerin/ein Schüler die BES2 besuchen kann.

Anmeldung
Die meisten Anmeldungen erfolgen, nachdem der Beratungslehrer der BBS die entsprechenden allgemeinbildenden Schulen besucht und dort Beratungsgespräche durchgeführt hat. In der Regel erfolgen diese Gespräche im Frühjahr (zwischen März und April).

Ansprechpartner: Herr Jürgen Landwehr, Tel. 0591 – 7100-20

Ein Flyer ist zur Zeit in der Erstellung.

Zusatzinformationen:
Internet:

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