BFR – Berufsfachschule Fahrzeugtechnik

Die Ausbildungen zum/zur Kraftfahrzeugmechatroniker/in, Land- und Baumaschinenmechatroniker/in und Zweiradmechatroniker/in dauern 3,5 Jahre. Sie werden aufgeteilt in eine einjährige Grundstufe und in eine 2,5-jährige Fachstufenausbildung. Im Landkreis Emsland erfolgt die vollzeitschulische Grundstufenausbildung in der einjährigen Berufsfachschule (BFS).

Der Unterricht in der anschließenden Fachstufenausbildung (Informationen dazu finden Sie hier) wird in Teilzeitform durchgeführt.

         


Informationen zur Anmeldung

Die Anmeldung erfolgt in der Regel bis zum 15. Februar eines jeden Jahres. Spätere Anmeldungen können nur bei freien Plätzen berücksichtigt werden.

Sie muss online unter www.bbs-lingen-tg.de erfolgen.

Dort kann in der linken Menüleiste unter dem Button „Anmeldung…“ die Anmeldung vorgenommen werden.

Mit der Anmeldung sind unbedingt folgende Unterlagen einzureichen:

  • unterschriebenes Bewerbungsformular
  • tabellarischer Lebenslauf
  • eine Kopie des Abschlusszeugnisses bzw. des letzten Halbjahreszeugnisses
  • Bescheinigung der Bundesagentur für Arbeit über ein Beratungsgespräch

Ein Informationsblatt über die nach erhaltener Zusage zu erledigenden Dinge sowie die zum ersten Schultag zu besorgenden Materialien finden Sie hier.

Die aktuelle Bücherliste für Berufsfachschüler/innen mit dem Berufswunsch Kraftfahrzeugmechatroniker/in oder Zweiradmechatroniker/in finden Sie hier.

Die aktuelle Bücherliste für Berufsfachschüler/innen mit dem Berufswunsch Land- und Baumaschinenmechatroniker/in finden Sie hier.

Den Flyer für weitere Informationen bekommen Sie unter: Flyer BFS Fahrzeugtechnik.

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Aufnahmevoraussetzungen/Anforderungen

In die BFS Fahrzeugtechnik (Klassenbezeichnung BFR) kann aufgenommen werden, wer mindestens neun Jahre eine allgemeinbildende Schule mit Erfolg besucht hat. Die Aufnahme der Bewerberinnen und Bewerber richtet sich nach der Zahl der vorhandenen Unterrichtsplätze und nach den Zeugnissen. Hierbei sind jedoch erfahrungsgemäß mindestens befriedigende Leistungen aus der Hauptschule mitzubringen, um den erfolgreichen Abschluss in einem der fahrzeugtechnischen Berufe zu gewährleisten.

Im Gegensatz zu einer Vielzahl von anderen Berufen wird dem Schüler/der Schülerin bzw. dem/der Auszubildenden in diesem Berufsfeld ein hohes Maß an theoretischem und praktischem Verständnis abverlangt. Dieser Anspruch wird durch den Wandel in der Mobilität auch in Zukunft noch deutlich erweitert. Mechatroniker im Bereich der Fahrzeugtechnik warten und reparieren Fahrzeuge. Sie sind eine Kombination aus Mechaniker und Elektroniker: Sie bauen komplexe fahrzeugtechnische Systeme ein, nehmen sie in Betrieb und setzen sie instand. Oft rüsten sie die Systeme nach Kundenwunsch auch nach. Je nach Spezialisierung kümmern sie sich dabei um Nutzfahrzeuge, Motorräder, Fahrräder, Autos, Land- und Baumaschinen. In den Werkstätten nehmen sie die Kundenaufträge entgegen, prüfen die Umsetzungsmöglichkeiten und klären alle Fragen. Oft ist Recherche nötig, um die passenden Ersatz- und Zubehörteile zu bekommen. Wichtig ist, dass jeder Schritt genau protokolliert wird. Nur so können eventuelle Fehler an den empfindlichen Geräten und Teilen später nachvollzogen werden. Bei Elektroinstallationsarbeiten verlegen sie in den Fahrzeugen Kabel und Datenleitungen, bringen Stecker an, verlöten und verschrauben sie. Wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind, weisen sie ihre Kunden fachmännisch in den Umgang mit den neu eingebauten Fahrzeugkomponenten ein und machen die komplexe Technik verständlich.

Schülerinnen und Schüler, die in die BFS Fahrzeugtechnik aufgenommen werden wollen, haben sich vorher auf ihre gesundheitliche Eignung ärztlich untersuchen zu lassen. Das Ergebnis dieser Untersuchung muss am ersten Unterrichtstag vorliegen. Die Untersuchung soll angeben, ob die körperliche Konstitution die Aufnahme einer Tätigkeit im Bereich Fahrzeugtechnik zulässt bzw. inwieweit Einschränkungen der Arbeitsfähigkeit zu machen sind.

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Unterrichtsinhalte

Die einzelnen Unterrichtsfächer bzw. Lernfelder sowie ihr zeitlicher Umfang richten sich nach folgender Stundentafel:

Stundentafel

Unterrichtsfächer und Stunden pro Woche

Berufsübergreifender Bereich

Deutsch/Kommunikation                              2

Englisch                                            zurzeit nicht angeboten

Politik                                                                 2

Sport                                                                   1

Religion                                                               1

Berufsbezogener Lernbereich

Fachtheorie                                                        8

Fachpraxis                                                          18

Gesamtstunden pro Woche                             32

Übersicht über die Lernfelder (LF) in der Fachtheorie und Fachpraxis

– LF 1: Fahrzeuge und Systeme nach Vorgaben warten und inspizieren

– LF 2: Einfache Baugruppen und Systeme prüfen, demontieren, austauschen und montieren

– LF 3: Funktionsstörungen identifizieren und beseitigen

– LF 4: Umrüstarbeiten nach Kundenwünschen durchführen

Handlungsorientierter Unterricht im Rahmen der Lernfeldkonzeption orientiert sich prioritär an handlungssystematischen Strukturen und stellt gegenüber vorrangig fachsystematischem Unterricht eine veränderte Perspektive dar. Nach lerntheoretischen und didaktischen Erkenntnissen sind bei der Planung und Umsetzung handlungsorientierten Unterrichts in Lernsituationen
folgende Orientierungspunkte zu berücksichtigen:
– Didaktische Bezugspunkte sind Situationen, die für die Berufsausübung bedeutsam
sind.
– Lernen vollzieht sich in vollständigen Handlungen, möglichst selbst ausgeführt oder
zumindest gedanklich nachvollzogen.
– Handlungen fördern das ganzheitliche Erfassen der beruflichen Wirklichkeit, zum Beispiel
technische, sicherheitstechnische, ökonomische, rechtliche, ökologische, soziale
Aspekte.
– Handlungen greifen die Erfahrungen der Lernenden auf und reflektieren sie in Bezug
auf ihre gesellschaftlichen Auswirkungen.
– Handlungen berücksichtigen auch soziale Prozesse, zum Beispiel die Interessenerklärung
oder die Konfliktbewältigung, sowie unterschiedliche Perspektiven der Berufs- und
Lebensplanung.

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Betriebliche Ausbildung in der BFS (Praktikum)

Innerhalb des einjährigen Schuljahres ist eine mindestens vierwöchige betriebliche Ausbildung (2 Wochen vor den Herbstferien und 2 Wochen vor den Osterfreien) verpflichtend. Für die rechtzeitige Bewerbung um einen betrieblichen Praktikumsplatz ist jede/r Schüler/in persönlich verantwortlich. Die Lehrkräfte koordinieren und betreuen die betriebliche Ausbildung. Aus den genannten betrieblichen Ausbildungen (Praktika) im Rahmen der BFS gehen erfahrungsgemäß viele Ausbildungsverhältnisse hervor, da hierdurch die Möglichkeit besteht, dass Betrieb und Auszubildende/r sich gegenseitig kennenlernen.

Abschlüsse / Berechtigungen

Am Ende der BFS erfolgt eine fachbezogene Abschlussprüfung in der Fachtheorie und in der Fachpraxis. Nach erfolgreichem Abschluss der BFS kann eine Berufsausbildung im dualen System (Ausbildungsbetrieb + Berufsschule) aufgenommen werden, wobei die erfolgreich abgeschlossene BFS als erstes Ausbildungsjahr angerechnet werden kann.

Am Ende der insgesamt 3,5-jährigen Ausbildung steht die Gesellenprüfung an, die vor einer Prüfungskommission der jeweiligen Innung abgelegt wird. Mit bestandener Berufsausbildung und erfolgreichem Berufsschulabschluss kann ebenfalls der Realschulabschluss erworben werden.

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Ansprechpartner

Bildungsgangschwerpunktleiter: Herr H. Schmidt, Tel.: 0591 – 71 00 2-0