Die Berufsausbildung zum Chemikanten / zur Chemikantin findet in dualer Form im Ausbildungsbetrieb (praktische Ausbildung) und in der Berufsschule (theoretische Ausbildung) statt und dauert dreieinhalb Jahre. Die einjährige BFS-Zeit kann auf die Ausbildungszeit angerechnet werden, was von den Ausbildungsfirmen grundsätzlich befürwortet wird. Unter bestimmten Voraussetzungen sind auch kürzere Ausbildungszeiten möglich. Jede Jahrgangsstufe bildet eine eigene Klasse. Mit der Abschlussprüfung, die aus einem theoretischen und praktischen Teil besteht, findet die Ausbildung ihren Abschluss.
Der Unterricht erfolgt in Form von Blockunterricht. Der folgende Jahresplaner zeigt den Blockplan des Unterrichtes der Fachstufen für das Schuljahr 2021/2022:
Nach bestandener Prüfung werden das IHK-Prüfungszeugnis und das Berufsschulzeugnis in einem feierlichen Rahmen überreicht. Bei entsprechenden Berufsschulnoten kann der Erweiterte Sekundarabschluss I erlangt werden.
Die bestandene IHK-Prüfung berechtigt zum Besuch einer Meisterschule für den Industriemeister/-in Chemie.
Die Anforderungen, die an einen Chemikanten / eine Chemikantin gestellt werden sind vielfältig. Der Chemikant /die Chemikantin arbeitet in chemischen Produktionsanlagen. Dabei gehört zu den täglichen Pflichten, nicht nur die Arbeit in der Produktion sondern ebenso die Probenentnahme sowie die Durchführung kleinerer Wartungs- und Instandhaltungsaufgaben. Besonders in Bezug auf die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften werden hohe Ansprüche gestellt.
Chemikantinnen und Chemikanten arbeiten an der Herstellung einer Vielzahl von Produkten der chemischen Industrie. Sie fahren von der Messwarte (Kontrollraum) aus Anlagen zur Produktion von Grundchemikalien sowie einer Vielzahl von Erzeugnissen der weiterverarbeitenden Industrie. Zerkleinern, trennen und mischen von Stoffen sowie die Kontrolle und Überwachung der gewünschten Reaktionen gehören zu den täglichen Aufgaben. Ebenso die dazugehörige betriebsinterne Logistik wie das Abfüllen, Transportieren und Zwischenlagern von Rohstoffen und Chemikalien.
Die Vermittlung von Berufsfähigkeit und Förderung der Bereitschaft zur individuellen Lebensgestaltung wird mit einem differenzierten und flexiblen Bildungsangebot an den BBS Lingen -Technik & Gestaltung- gewährleistet. Hier sind insbesondere der Einsatz verfahrenstechnischer Apparate mit ihrer Mess- und Reglungstechnik im Mittelpunkt des berufsbezogenen Unterrichts zu sehen. Der Berufsschulunterricht basiert auf dem Rahmenlehrplan von 2009 (ergänzt 2018), ist in Lernfelder gegliedert und an berufstypischen Aufgabenstellungen orientiert:
Wahlpflichtlernfelder
Die praktische Ausbildung findet im Betrieb nach dem Ausbildungsrahmenplan Chemikant/-in statt. Grundlage der Ausbildung ist die Verordnung über die Berufsausbildung zum Chemikanten / zur Chemikantin (Ausbildungsverordnung).
Die Stundentafel sieht für die dreieinhalbjährige Ausbildung vor:
Die Berufsschultage finden in Form von Blockunterricht statt.
Der erste Teil der gestreckten Abschlussprüfung (AP1) erfolgt zum Ende des zweiten Ausbildungsjahres, am Ende des dritten Ausbildungsjahres bzw. im 4. Ausbildungsjahr erfolgt die Abschlussprüfung Teil 2 (AP2). Beide Prüfungen haben einen theoretischen und einen praktischen Teil.
Mit dem IHK-Prüfungszeugnis ergeben sich Arbeits- und Karrieremöglichkeiten in der chemischen Industrie. Ein beruflicher Abschluss ermöglicht grundsätzlich zahlreiche weitere schulische und berufliche Qualifikationen, wie z.B. die Fachhochschulreife, den Industriemeister oder beispielsweise (bei entsprechender schulischer Qualifikation) ein ingenieur- oder naturwissenschaftliches Studium (z.B. Verfahrenstechnik, Chemietechnik o.ä.).
Herr Sebastian Heile
0591 71002 0
heile@bbs-lingen-tg.eu
Weitere Informationen zum Unterricht und Adressen einiger Ausbildungsfirmen finden Sie hier: