Elektroniker für Automatisierungstechnik

Berufsbezeichnung
Elektroniker/in für Automatisierungstechnik

Verweis auf die Lehrpläne
Die Ausbildung erfolgt gemäß dem Rahmenlehrplan, der von der Kultusministerkonferenz am 16.05.2003 beschlossen wurde. Den Rahmenlehrplan finden Sie unter

http://www.kmk.org.

Literaturliste
Die Liste der im Unterricht verwendeten Bücher können Sie hier downloaden

Die Klasse beim Besuch der Industriemesse in Hannover (2012).

Ausbildungsdauer und -verlauf
Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre. Sie sind Elektrofachkräfte im Sinne der Unfallverhütungsvorschriften. Die Berufsfachschule Elektrotechnik wird in der Regel von den Ausbildungsbetrieben anerkannt. Bei besonders guten Leistungen ist eine Verkürzung möglich. Die Ausbildung findet an den Lernorten Betrieb und Berufsschule statt.

Berufsschule
Die Ausbildung an der Berufsschule Lingen beinhaltet in der ersten Fachstufe unter anderem auch die SPS Programmierung mit der Siemens Steuerung anhand von Workstations. In Kleingruppen lernen die Auszubildenden die Programmierung eines Materialflusses sowohl für den Automatikbetrieb als auch für den Handbetrieb unter Beachtung von Not-Aus-Funktionen.

Die Kleingruppen ordnen sich jeweils einer Station zu. Am Ende werden die vier Stationen zusammengestellt und jede Gruppe startet hintereinander ihre Station, um ein rundes Werkstück durch die Anlage zu transportieren. Nach dem ersten Teil der Abschlussprüfung kurz vor Ostern projektieren die Auszubildenden einen Profibus, sodass das Material automatisch durch die Anlage von der 1. Station zur letzten Station transportiert wird.

Die zweite Fachstufe hat fachlich ihren Schwerpunkt in der Prozessautomatisierung. Anhand von Workstations lernen die Auszubildenden die Grundlagen der Regelungstechnik und wie Regelkreise in der Verfahrenstechnik eingestellt und optimiert werden.

Die Auszubildenden messen Anlagenzustände (Druck, Temperatur, Füllstand und Durchfluss), kalibrieren analoge Sensoren und werten Messdaten aus. Die Programmierung und Projektierung eines Touch-Panels mit WinCC führt zu ersten Erfahrungen in der Prozessvisualisierung und Prozesssteuerung.

Dem wachsenden Einfluss der IT Technologie insbesondere im Bereich der Automatisierung (Profinet und Ethernet, Online-Wartung, Datensicherheit und Cyber-War auf Produktionsanlagen) kann nur mit einer fachlichen Kompetenz begegnet werden. Dazu führen die Auszubildende einen Cisco – Online Course in Englischer Sprache aus, den sie mit einem Certificate beenden.

Berufsbild
Elektroniker/Elektronikerinnen für Automatisierungstechnik entwickeln, installieren und konfigurieren Automatisierungssysteme, nehmen sie in Betrieb und halten sie in Stand. Sie installieren, programmieren und testen Anwendungssoftware. Typische Einsatzfelder sind zum Beispiel Produktions- und Fertigungsautomation, Verfahrens- und Prozessautomation, Netzautomation, Verkehrsleitsysteme, Gebäudeautomation.

Elektroniker/innen für Automatisierungstechnik üben ihre Tätigkeiten unter Beachtung der einschlägigen Vorschriften und Sicherheitsbestimmungen selbständig aus und stimmen ihre Arbeit mit vor- und nachgelagerten Bereichen ab. Dabei arbeiten sie häufig im Team.

Elektroniker/innen für Automatisierungstechnik arbeiten bei den heutigen sehr komplexen Automatisierungsanlagen vor allem in der Fertigungsautomation der Automobilindustrie und an den verfahrenstechnischen Anlagen der chemischen Industrie. Weiterhin werden sie in den Branchen Stahlindustrie, Lebensmittelindustrie, Papierindustrie, Trinkwasseraufbereitung, Abfallrecycling, Reststoffverwertung und Gebäudeleittechnik sowie auch in Unternehmen der Energieerzeugung und -verteilung eingesetzt. Wegen seiner breit angelegten Grundlagenausbildung ist der Elektroniker/in für Automatisierungstechnik auch die Servicekraft für Montage, Inbetriebnahme, Betreuung, Instandhaltung und Reparatur von Mess-, Steuer- und Regeleinrichtungen an Produktionsanlagen. Im beruflichen Alltag sind sowohl mechanische als auch pneumatische, elektrische und elektronische Steuerungen und Regelungssysteme sowie computergestützte Visualisierungs- und Kontrollsysteme – d.h. moderne Prozessleittechnik – einzusetzen. Eine herausragende Kompetenz ist die Kenntnis und Fähigkeit, Automatisierungssysteme mit modernen Kommunikationssystemen zu verbinden.

Eingangsvoraussetzungen
Guter Hauptschulabschluss, Realschulabschluss oder Abitur. Gute Kenntnisse in Mathematik und Physik erwünscht, Farbsehtüchtigkeit, abstraktes Denkvermögen, manuelles Geschick sowie Interesse für Messtechnik, Elektronik, Computer, Soft- und Hardware, Körperliche Fitness, logisches Denken und gutes Auftreten. Da über Projekte Dokumentationen u. U. auch in der englischen Sprache erstellt werden, ist eine Schriftgewandtheit und gutes Ausdrucksvermögen wünschenswert. Freude am Lösen mathematischer Probleme; rasches, sicheres Reaktionsvermögen; gutes Vorstellungsvermögen, Hand- und Fingergeschicklichkeit, rasche Auffassungsgabe und schnelles Reaktionsvermögen, exakte Arbeitsweise, technisches Verständnis sind weitere Voraussetzungen.

Weiterbildungsmöglichkeiten
Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen durch Kurse, Lehrgänge und Seminare. Nachdem einige Jahre in diesem Beruf gearbeitet wurde, existiert die Möglichkeit, sich zur/m Techniker/in oder Meister/in in elektrischen Fachrichtungen weiter zu bilden.