Poetry Slam zum Reformationsfeiertag

Verleihung einer Schreibfeder beim Poetry Slam

Zum Reformationsfeiertag fand ein Poetry Slam in den Berufsbildenden Schulen in Lingen statt. Schulpastor Gernot Wilke-Ewert wollte den neuen freien Tag mit Inhalt füllen. “Ein moderner Dichter-Wettstreit passt gut zur Reformation“, erklärte der Initiator. Damals wurde auch viel gestritten, innerhalb der katholischen Kirche aber auch unter den Reformatoren, darüber, wie sich Kirche, Glaube und die Gesellschaft ändern sollen. Martin Luther schrieb um sein Leben. Ohne seine Texte wären die Veränderungen damals nicht gelungen. Kritik in Kirche und Gesellschaft sind heute auch wichtig. Die Schulleiterin Petra Niewiera (BBS Lingen Agrar und Soziales), der Schulleiter Hans-Jürgen Grosse (BBS Lingen Wirtschaft) und der Schulleiter Jürgen Korte (BBS Lingen Technik und Gestaltung) unterstützten dieses Projekt, die Evangelische-lutherische Landeskirche fördert diese Veranstaltung und aus der Fachgruppe Deutsch begleiteten Bernd Liene und Thomas Schillmüller die Vorbereitung.
Neun Jugendliche aus den drei Schulen haben sich zu dem Thema: „Was zählt“ eigene Texte ausgedacht und den Mitschülern vorgetragen. Alle waren sehr mutig und standen souverän auf der Bühne. Von ganz persönlichen Eindrücken bis zur Weltpolitik reichte die Spannweite der Texte. Meta trug eine Geschichte vor, die den Wunsch ausdrückte, so geliebt zu werden, wie man ist und das selbst zu akzeptieren. Mariella beschrieb das „Ertrinken im Überfluss“, Milena ging auf die Äußerungen von Trump ein. Politisch ausgerichtet waren viele Texte, die beklagten, dass wir auf Kosten anderer leben. Aber auch Freunde und Familie zählten für die Jugendlichen. Andrea berichtete dankbar vom Kirchgang mit ihrer Oma und Hennes beschrieb die Kinderseele eines Schülers, der gerne sein Leben faul und gesellig in der Heimat mit Freunden verbringen will. Jeder Text war originell und individuell.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Jens Kotalla, der locker und erfahren mit viel Kontakt zu den Jugendlichen durch die Doppelstunde führte.
Mit 330 Teilnehmern war das Forum brechend voll. Die Schüler waren ganz bei der Sache und von ihren Mitschülern begeistert. Die Texte wurden auch bewertet. Einmal jeweils mit dem Applaus des Publikums und von einer Jury, die Punkte geben musste. Die Siegerin kann in Hannover im Congress Centrum im Dezember auftreten. Meta und Melina bekamen beide die Höchstpunktzahl und vielleicht können ja beide nach Hannover fahren. Wenn das nicht klappt, hat die Jury schweren Herzens mehrheitlich für Milena votiert.
Gernot Wilke-Ewert verlieh jedem der neun Slammer eine goldene Feder als Ehrung und Aufforderung weiter zu machen. „Die Feder steht für die Überwindung des Alltäglichen, die in allen Texten zu erkennen war und das Gold für die hohe Qualität“.
Den Schlusspunkt setzte der Profi-Slammer Florian Stein aus Bochum, der einen Text zur Liebe in der digitalen Welt schnell und professionell vortrug. Damit erfüllte sich ein Wunsch vieler Schüler, die ihre Mitschüler, aber auch mal einen Profi erleben wollten und die Doppelstunde war so gehaltvoll, dass alle Teilnehmer nachdenklich und angeregt in den Reformationstag gingen.

Die Aktiven beim Poetry-Slam in der BBS vlnr: Bernd Liene, Philip Klingenberg, Rieke Boerrigter, Djanta Butoyi, Meta Frericks, Andrea Kloppe, Florian Stein, Hennes Mey, Jens Kotalla, Lilou Pütz, Mariella Eixler, Thomas Schillmüller, Milena Stein und Gernot Wilke-Ewert

 

 

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